Neun Monate. Neues Land, neuer Job, neues Leben.
Zeit für ein kurzes Check-in: Wie ist es, als DevOps Engineer in einem fremden Land und in unserem Team zu starten? Wir haben unseren neuen Kollegen Anton Andriienko gefragt.
Du bist vor etwa einem Jahr nach Deutschland gezogen. Du lernst Deutsch, hast einen Job als DevOps Engineer gefunden und Freunde hier. Was hat dich am meisten überrascht am Leben in Deutschland?
Bevor ich umgezogen bin, ist mir aufgefallen, dass die Menschen in Deutschland nicht zu hetzen scheinen – und zunächst hielt ich das für Faulheit. Aber mit der Zeit habe ich es schätzen gelernt. Es ist ein achtsameres Lebenstempo, und ich habe erkannt, dass langsamer zu machen auf lange Sicht oft zu besseren Ergebnissen führt.

Welche Herausforderungen hattest du beim Einleben?
Der Umgang mit der Bürokratie war der schwierigste Teil. Als wir umgezogen sind, war meine Frau im sechsten Monat schwanger, und wir mussten schnell unseren rechtlichen Status klären, um eine Wohnung zu finden und medizinische Versorgung zu erhalten. Aber der Verwaltungsprozess war unglaublich langsam und frustrierend. In der Ukraine kann man viele dieser Dinge online in wenigen Minuten erledigen – deshalb war es schwer zu verstehen, warum hier alles so kompliziert wirkt, besonders in einem technologisch fortschrittlichen Land.
Was hat dich besonders an der DevOps-Rolle in einem kleinen Unternehmen gereizt?
In einem kleinen Unternehmen zu arbeiten, fordert einen heraus und fördert das Wachstum. Man lernt ständig Neues und verlässt regelmäßig die Komfortzone – genau das hilft einem, sich beruflich schneller weiterzuentwickeln.
Wie war dein Onboarding-Erlebnis in unserem Team?
Ich war wirklich überrascht, wie reibungslos und unterstützend das Onboarding verlief. In kleinen Unternehmen wird man oft direkt ins kalte Wasser geworfen, aber hier bekam ich Zeit, Ressourcen und Anleitung, um mich richtig einzuarbeiten. Auch jetzt weiß ich, dass ich jederzeit Fragen stellen oder um Klärung bitten kann. Als jemand, der noch am Anfang seiner Karriere als DevOps Engineer steht, bedeutet mir diese Unterstützung sehr viel.
Was war bisher die größte Herausforderung bei der Kommunikation im beruflichen Kontext? Was hat dir am meisten geholfen?
Bisher war Kommunikation kein Problem, da wir im Arbeitsumfeld Englisch verwenden.
Die eigentliche Herausforderung wird kommen, wenn ich beginne, im beruflichen Kontext auf Deutsch umzusteigen – besonders mit technischem Vokabular, das in Sprachkursen meist nicht behandelt wird. Aber ich sehe das als nächsten Schritt meiner Integration.
Was hat dir geholfen, im Arbeitsalltag Fuß zu fassen?
Für mich ist der Schlüssel, Arbeit zu machen, die man wirklich gerne tut.
Ich habe immer daran geglaubt, dass persönliches Wachstum ganz natürlich passiert, wenn man für das, was man tut, brennt. Diese Einstellung hilft mir, motiviert zu bleiben und ständig dazuzulernen. Und natürlich möchte man, wenn man einen neuen Job beginnt, den bestmöglichen Eindruck hinterlassen – das gehört einfach zum Spaß dazu.
Wie hast du dich in den letzten acht Monaten beruflich und persönlich entwickelt?
Beruflich habe ich durch tägliche Herausforderungen viel gelernt.
Die Arbeit in einem kleinen Unternehmen hat mir ständig neue Tools und Aufgaben nähergebracht – ich brauchte keine externen Ressourcen, der Job selbst wurde zu meinem Trainingsfeld.
Persönlich liegt mein Fokus auf dem Deutschlernen. Es ist der Schlüssel zur vollständigen Integration ins Leben hier, und alles Weitere baut darauf auf.
Rückblickend: Was würdest du heute anders machen?
Ich versuche, nicht zu sehr in der Vergangenheit zu verweilen – ich sehe jede Erfahrung als wertvoll an.
Auch wenn etwas nicht perfekt war, hat es mir etwas beigebracht. Ich glaube daran, vorwärts zu gehen, nicht an Reue.
Vielen Dank an Anton Andriienko für das spannenden Interview und die Einblicke in seinen Alltag!
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