Offen, unabhängig, zukunftsfähig: OpenStack ist relevanter denn je!

Offen, unabhängig, zukunftsfähig: OpenStack ist relevanter denn je!

Proprietäre Cloud-Dienste bieten Komfort – doch häufig auf Kosten von Flexibilität, Transparenz und Wirtschaftlichkeit. Hohe Betriebskosten, Abhängigkeit von einzelnen Anbietern und eingeschränkte Anpassungsmöglichkeiten bringen manche zunehmend zum Nachdenken. In einer Zeit, in der digitale Souveränität, regulatorische Anforderungen und Innovationsdruck zentrale Rollen spielen, rückt OpenStack als offene, skalierbare Alternative näher in den in den Fokus.

Was 2010 als gemeinsames Projekt von NASA und Rackspace begann, hat sich zu einem weltweit aktiven Innovationsnetzwerk entwickelt. Die OpenStack-Community vereint Entwickler, Betreiber und Unternehmen, die gemeinsam an einer Cloud-Plattform arbeiten, die Freiheit, Anpassbarkeit und Unabhängigkeit in den Mittelpunkt stellt. OpenStack ist heute mehr als nur Technologie – es ist ein Bekenntnis zu einer selbstbestimmten, offenen Cloud-Zukunft.

OpenStack Relevanz

OpenStack: Die Alternative zur klassischen Public Cloud – oder doch nicht ganz „eigen“?

Nicht immer ist eine Public-Cloud-Lösung der großen Hyperscaler die optimale Wahl. Hier setzt OpenStack an – als leistungsfähige Open-Source-Plattform, mit der Unternehmen ihre eigene Cloud-Infrastruktur aufbauen und verwalten können. Doch was macht OpenStack aus? Und wie unterscheidet es sich von anderen Cloud-Ansätzen?

Was genau ist OpenStack?

Man kann sich OpenStack als ein modulares Toolkit vorstellen: eine Sammlung miteinander vernetzter Open-Source-Projekte, die gemeinsam eine flexible, skalierbare Cloud-Umgebung bilden. Dabei deckt OpenStack zentrale Bereiche wie Computing, Speicher, Netzwerkmanagement, Identitäts- und Zugriffsverwaltung sowie Automatisierung ab. Im Gegensatz zu kommerziellen Anbietern behalten Sie bei OpenStack die volle Kontrolle über Ihre Infrastruktur – und können diese gezielt an Ihre individuellen Anforderungen anpassen.

Ein Blick zurück: Von NASA und Rackspace zur globalen Bewegung

Die Ursprünge von OpenStack reichen ins Jahr 2010 zurück, als die NASA eine agile Plattform für ihre Forschungsprojekte benötigte und Rackspace eine offene Alternative zu bestehenden Cloud-Angeboten schaffen wollte. Aus dieser Kooperation entstand OpenStack – ein Projekt, das heute von einer weltweit aktiven Community getragen wird. Diese Gemeinschaft sorgt nicht nur für eine kontinuierliche Weiterentwicklung, sondern auch für ein Ökosystem, das mit den Anforderungen moderner IT-Landschaften mitwächst.

Was OpenStack kann: Die vielseitigen Möglichkeiten im Überblick

OpenStack stellt eine breite Palette leistungsfähiger Dienste zur Verfügung – und eignet sich damit für unterschiedlichste Anwendungsfälle, vom klassischen Rechenzentrum bis zur modernen Edge-Cloud:

  • Compute (Nova): Verwaltung und Bereitstellung virtueller Maschinen in verschiedenen Größen und Konfigurationen – flexibel und effizient.
  • Networking (Neutron): Aufbau und Verwaltung komplexer Netzwerkinfrastrukturen, inklusive virtueller Netzwerke, Subnetze, Router und Load Balancer.
  • Storage:
    • Cinder (Block Storage): Persistente Volumes für VMs – vergleichbar mit klassischen Festplatten.
    • Swift (Object Storage): Hoch skalierbarer, ausfallsicherer Speicher für unstrukturierte Daten wie Backups, Medien oder Archivdaten.
  • Identity Management (Keystone): Zentrale Authentifizierung und Autorisierung – inklusive Benutzer-, Rollen- und Projektverwaltung.
  • Image Service (Glance): Speicherung, Verwaltung und Bereitstellung von VM-Images für automatisierte Instanzstarts.
  • Orchestration (Heat): Automatisierung komplexer Cloud-Infrastrukturen mithilfe deklarativer Templates.
  • Dashboard (Horizon): Eine benutzerfreundliche, webbasierte Oberfläche für die Verwaltung Ihrer OpenStack-Umgebung.

Und das ist längst nicht alles: Das stetig wachsende OpenStack-Ökosystem umfasst weitere Projekte wie Magnum (Container-Management), Ironic (Bare-Metal-Provisionierung) oder Sahara (Big Data/ETL-Workloads) – und passt sich so flexibel den Anforderungen Ihrer IT-Landschaft an.

Die Evolution von OpenStack: Als Managed-Service in der Public Cloud

Managed OpenStack

OpenStack war lange Zeit vor allem für Unternehmen interessant, die maximale Kontrolle über ihre Infrastruktur wollten – inklusive des Aufwands für Betrieb und Wartung. Doch die Plattform hat sich weiterentwickelt. Eine spannende Entwicklung der letzten Jahre: OpenStack muss nicht mehr zwingend selbst gehostet und betrieben werden.

Inzwischen bieten immer mehr Anbieter – insbesondere im europäischen Raum – Managed OpenStack als Public-Cloud-Dienstleistung an.

Was bedeutet Managed OpenStack konkret?

Bei Managed OpenStack übernimmt ein externer Dienstleister den kompletten technischen Betrieb der OpenStack-Infrastruktur. Das umfasst Installation, Konfiguration, Wartung, Skalierung und Sicherheit. Für Unternehmen bedeutet das:

  • Fokus auf das Wesentliche: Sie konzentrieren sich auf Ihre Anwendungen, nicht auf die darunterliegende Infrastruktur.
  • Reduzierte Komplexität: Sie nutzen die Flexibilität von OpenStack, ohne den operativen Overhead selbst tragen zu müssen.
  • Flexible Skalierung: Wie bei anderen Public-Cloud-Angeboten skalieren Sie Ressourcen nach Bedarf und zahlen nur, was Sie tatsächlich nutzen.
  • Datenhoheit & Compliance: Besonders europäische Anbieter legen großen Wert auf Datenschutz, DSGVO-Konformität und regionale Datenhaltung – ein entscheidender Faktor für regulierte Branchen.

Technologische Einordnung: Wo steht Managed OpenStack?

Managed OpenStack bietet viele Vorteile – aber es ist wichtig, die technologischen Unterschiede zu Hyperscalern wie AWS, Azure oder Google Cloud zu kennen.

Der größte Unterschied liegt in der Breite und Tiefe des Service-Angebots:
Während Hyperscaler eine Vielzahl von Managed Services und Serverless-Funktionen bieten – von Machine Learning über IoT bis hin zu vollständig verwalteten Datenbanken und Funktionen wie AWS Lambda – konzentrieren sich Public OpenStack-Anbieter primär auf die klassische IaaS-Ebene: Compute, Storage und Networking.

Managed Datenbankdienste oder umfassende Plattform-Services sind bei OpenStack-Anbietern teils eingeschränkt oder gar nicht verfügbar. Dafür punkten sie mit Transparenz, Kontrolle und klarer Infrastruktur-Trennung.

Für welche Projekte eignet sich Public OpenStack besonders?

Trotz (oder gerade wegen) dieser Fokussierung ist Managed OpenStack für viele Szenarien eine interessante Option:

  • Lift-and-Shift traditioneller Workloads:
    Ideal für Unternehmen, die bestehende VM-basierte Anwendungen ohne große Anpassungen in die Cloud migrieren möchten.
  • Projekte mit hohen Compliance- und Datenschutzanforderungen:
    Europäische Anbieter ermöglichen oft eine vollständig DSGVO-konforme Datenhaltung – ein Muss für viele regulierte Branchen.
  • Open-Source-orientierte Unternehmen:
    Wer auf offene Standards setzt und Vendor Lock-in vermeiden will, profitiert von der Portabilität zwischen OpenStack-Umgebungen.
  • Flexible Entwicklungs- und Testumgebungen:
    Geringe Einstiegshürden und nutzungsbasierte Abrechnung machen Managed OpenStack zur attraktiven Plattform für Dev/Test-Projekte.

Für hochspezialisierte, Cloud-native Anwendungen mit starkem Fokus auf Serverless oder KI-Dienste bieten die großen Hyperscaler aktuell die größere Funktionsvielfalt. Doch für viele Unternehmen überwiegen bei OpenStack die Vorteile in Bezug auf Unabhängigkeit, Datenkontrolle und Kostenstruktur.

OpenStack hat sich längst vom Self-Hosting-Modell zur vollwertigen Public-Cloud-Alternative weiterentwickelt. Besonders europäische Managed-Service-Anbieter eröffnen neue Einsatzszenarien – ohne dabei Kompromisse bei Datenschutz oder Flexibilität einzugehen.

Zwar reicht das Angebot an spezialisierten Diensten (noch) nicht an die großen Hyperscaler heran, doch für viele Unternehmen bietet Public OpenStack genau das, was sie brauchen: eine leistungsfähige, offene und konforme Cloud-Infrastruktur – ohne Vendor Lock-in.

Wie funktioniert OpenStack in der Praxis?

Doch wie schlägt sich Managed OpenStack abseits von Theorie und Versprechen im realen Einsatz? Im nächsten Teil unserer Blogreihe werfen wir einen Blick hinter die Kulissen: Wir teilen unsere praktischen Erfahrungen mit OpenStack im Lift-and-Shift-Kontext, zeigen auf, wie stabil und performant Netzwerk- und Compute-Dienste im Alltag funktionieren – und welche Learnings wir aus konkreten Projekten mitgenommen haben.

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